Sonntag, 21. Februar 2016

LICHTER VON ALIENS AM HIMMEL (GONE SEXUAL!) (GONE WRONG!) (V)

"Hellooo, it's me" Who? "I was wondering if after all these years" WHO'S TALKING?!

Wird mal wieder Zeit für einen Post vom aktivsten Blogger unter den Bloggenden.
Bisher hat mich nämlich noch kein Bär aufgefressen.


Es ist wieder eine ganze Menge passiert, seit des letztens Eintrags, aber ich springe mal ein wenig durch die Zeit direkt zum "größten" Event der letzten Wochen: Dem Roadtrip in den Norden Kanadas, auf der Suche nach den Nordlichtern.
Die Kanadier bekommen vor den Midterms nämlich eine Woche frei, was sich dann "Reading week" nennt. In der Woche habe ich jedenfalls eine ganze Menge Straßen gelesen, der Name ist also alles andere als unpassend.
Knapp 26 Stunden hat die Fahrt in den Norden gedauert. Ursprünglich Yellowknife als geplantes Endziel, sind wir schlussendlich "nur" in Hay River gelandet. Der größte See Kanadas war in der Mitte nicht genug zu gefroren, um sicher mit dem Auto drüber zu fahren und außen rum hätte nochmal ordentlich Zeit gekostet.
Dabei hatten wir schon -30 Grad, kann mir gar nicht vorstellen wie viel kälter es noch werden soll, damit der See sicher zufriert. Den Unterschied merkt man ab einer gewissen Gradzahl zwar nicht mehr, aber -30 Grad hört sich wahrscheinlich erstmal weniger an, als es ist. Denn HOLY SHIT, wenn man 5 Pullover, 4 Hosen, 3 Socken und zwei Handschuhe trägt, aber trotzdem noch friert, weiß man, dass es viel zu kalt ist.






Zum Fotos machen musste ich die Handschuhe immer für einen Moment ausziehen, wodurch meine Hände nach paar Tagen angefangen haben zu bluten. Ganz schön sick.

Aber zurück zum Anfang:
Für den Trip hat sich eine super Truppe zusammengefunden. Mehr durch Zufall in der Gruppe gelandet, kam man sehr schnell miteinander klar, trotz 24/7 zusammen auf engen Raum.
Gefahren sind wir mit zwei Autos, wodurch sich Fahrer und Mitfahrer problemlos wechseln ließen. Ab dem dritten Tag hab ich mich dann auch mal hinter das Steuer getraut. Und man, was ist das für ein Spaß, wenn man erstmal durch die Rockys düst! Mit der Szenerie ist Auto fahren ein Traum. Das einzige Problem ist das Fahren am Abend oder in der Nacht. Um 19 Uhr war es meistens schon stockdunkel, bewölkt, keine Straßenbeleuchtung, kein Verkehr auf dem Highway und Nebel auf der Straße. Teilweise konnte man keine 2 Meter weit schauen, so krass hab ich Nebel noch nie erlebt.
Direkt in meiner ersten Nachtfahrt konnte ich endlich mein erstes "wildes" Tier in Kanada sehen. Yeah! Oder auch nicht. Da ploppt total unerwartet aus dem Nichts einfach mal ein riesiger Elch vor dem Auto auf. Innerhalb von Millisekunden konnte ich dem Vieh ausweichen, mehr als "What the fuck" kam in dem Moment auch nicht aus mir raus. Ein Zusammenstoß mit einem Elch ist nicht vergleichbar mit unseren heimischen Reh-Zusammenstößen. Der wiegt gerne mal eine halbe Tonne, wenn man den bei 100 km/h mitnimmt, war es das erstmal mit dem Trip.
Den Blick in seinen Augen werde ich so schnell nicht vergessen, zum Glück ist weder ihm noch uns etwas passiert. Die restliche Fahrt war ich jedenfalls so wach wie noch nie.
Allgemein kann auf so einem langen Roadtrip eine ganze Menge passieren, ob nun fast in den Graben fahren, auf vereisten Straßen die Kontrolle verlieren, leerer Tank - im besten Fall behält man in solchen Situationen immer die Ruhe, dann geht's meistens gut. Man sollte auch nie unterschätzen wie anstrengend das Fahren sein kann, also lieber oft genug die Fahrer wechseln und konzentriert bei der Sache bleiben. Sicher am Ziel ankommen ist wichtiger als schnell unterwegs zu sein. Merkt euch das, Kinder.

Natürlich sind wir nicht nur fröhlich über den Highway getuckert, sondern haben regelmäßig angehalten, um die Natur Kanadas zu bewundern.
Ich bin echt froh so viel in der kurzen Woche gesehen und unternommen zu haben. Dazu gehört auch auf dem Snowboard vom Auto ziehen lassen, bei Nacht Schnee zu schaufeln oder auf Weed (don't do drugs, kids!) Spongebob für Blinde zu gucken - mit die beste Erfindung, die es gibt.












In der zweiten Nacht in Hay River war es auch endlich soweit: Unsere Nordlichter zeigten sich am Himmel. Absolut anders, als ich es erwartet hätte. Bilder fangen die Lichter ganz anders ein, als wir sie wirklich sehen können. Trotzdem haben die tanzenden, hellen Lichtstreifen am Himmel etwas sehr magisches.



War bestimmt nicht der letzte Roadtrip, den ich gemacht hab. Natürlich muss man es mögen viel Zeit im Auto zu verbringen, aber mit den richtigen Leuten und den richtigen Stopps ist sowas ein unglaublich schönes Erlebnis, das ich nur jedem ans Herz legen kann.

Das ist doch ein nettes Schlusswort für heute. Bis zum nächsten Mal (dieses mal wird's auch nicht ganz so lange auf sich warten lassen).



Adiós.






Sonntag, 24. Januar 2016

Rumgeheule (IV)

Neuer Post vom besten Blogger dieser Seite. Also mir. 8)
Endlich einen geregelten Stundenplan, vier Kurse die Woche und neben dem Wochenende zwei Tage frei, die sich perfekt zum Einkaufen, Wäsche waschen, aufräumen und Projekte fertig machen eignen. Mehr als vier Kurse hätte ich auch nicht haben wollen, jede Woche rechtzeitig die Projekte fertig zu machen ist schon einiges an Arbeit. Trotzdem ist das freie, projektorientierte Arbeiten sehr angenehm und eine schöne "Auszeit" vom Studieren in Deutschland.
Aber wer will schon was über Studieren lesen? Nicht mal die Leute, die tatsächlich studieren wollen. Also zum spannenden Teil:




Am zweiten Wochenende kein Ski fahren, aber Schneeschuhlaufen. Ist voll einfach hat man mir gesagt, viel einfacher als ohne Schneeschuhe über den zwei Meter hohen Schnee zu laufen, total entspannt durch die Gegend wandern. Außer man ist mit Adventure Freaks unterwegs, die das im Schlaf können, durch den Schnee sprinten und auf den schwierigsten Pfaden laufen. Was bedeutet das Wort Ausdauer eigentlich? Ich hab jedenfalls keine Ahnung. Mir schmerzen eine Woche später immer noch die Füße ("öh, was heulst du so rum". Ja, dann geh doch weg, das ist mein Blog).


Hat aber Spaß gemacht, sehr hübsch in den Bergen durch die Wälder von Hütte zu Hütte zu wandern. Wird auf jeden Fall wiederholt.



Richtig geil am Campus Life finde ich die vielen unterschiedlichen Clubs. Es gibt für fast alles mögliche einen. Ich sag nur: SMASH CLUB! 3, 2, 1, GO!
Bisher hatte ich aber noch keine Zeit irgendwo beizutreten. :( :( :( :( :( :( .. :( [...]
In der Woche Zeit gehabt endlich bei den Clubs vorbeizuschauen. :) :) :) :) :) :) .. :) [...]
Smash Club ich krieg auf die Fresse, Badminton Club ich springe wie eine Gazelle, Varsity Outdoor Club Okanagan (VOCO) mir schmerzen die Füße. Beim Gaming Club (mein innerer Nerd freut sich) schau ich kommenden Freitag mal vorbei.
Die Clubs sind super, um Abends auszuspannen, Leute mit gleichen Interessen kennen zu lernen oder wie im Fall von VOCO am Wochenende auf Abenteuer zu gehen. Sowas hätte ich sehr gerne auch bei uns an der HAW.

Wo wir bei Abenteuern am Wochenende sind:

Gestern (heute ist Sonntag) sind wir mit einer 20 Mann/Frau Crew in die Wälder gedüst und haben uns ein "Iglu"-Dorf aufgebaut.

Rezept:

-Man nehme sehr viel Schnee und mache einen großen Haufen
-Stöckchen in gewünschter Länge sammeln und überall in den Haufen stecken, um beim Auslöffeln kein Loch in den Schnee zu graben
-Zwei Stunden gut durchziehen lassen
-Haufen auslöffeln und kleine Luftlöcher reinstochern
-Genießen (hoffen, dass man nicht erfriert)






Trotz anfänglicher Bedenken hat das Wetter und der Schnee super mitgespielt. Spaß mit Schlitten gehabt, auf einem zugefrorenem See rumgelaufen, Lagerfeuer und sonstiger Schabernack (darf ich nicht schreiben, weil meine Mama den Blog auch liest).
Vorm schlafen gehen waren eigentlich fast alle Klamotten nass und wirklich warm ist es in einem Iglu auch nicht. War aber vollkommen in Ordnung, hätte nicht gedacht, dass man doch so gut darin schlafen kann. Am Anfang war's auch schön warm, aber mitten in der Nacht zieht die Kälte durch die Matte und den Schlafsack. Morgens die kalten, feuchten Klamotten und Schuhe anzuziehen ist pervers und sollte verboten werden ("öh, was heulst du so rum". Ja, dann geh doch weg, das ist mein Blog).



Mit dem Club werde ich auf jeden Fall noch einige spannende Wochenenden verbringen (demnächst steht Eiswand klettern an, etc.), freue mich sehr drauf.

Das war's dann auch erstmal. Bis nächste, übernächste, irgendeine Woche. Okay tschüss.








Samstag, 9. Januar 2016

4L purified water (III)



Eine ganze Woche ist der Start meiner Reise jetzt schon her. Genau genommen acht Tage. Also mehr als eine Woche. Damn, die Zeit rennt schneller als Usain Bolt und der rennt schon schneller als ich.
Nichtsdestotrotz, Zeit für einen kleinen Rückblick:

Etwa 32 Stunden war der erste Januar für mich lang, Zurück in die Zukunft, nennt mich Marty McFly. Wo wir schon beim Fliegen sind: Fliegen nervt. Man macht sich Sorgen ums Gepäck, muss irgendwelche Zettel ausfüllen, wenn man nach Amerika fliegt, überall sind laute Kinder, die Sitze sind eng, es gibt nur zwei Toiletten für mehr als 200 Leute auf einem 10 Stunden Flug, man kann nicht schlafen und das Essen ist fast so schlimm wie Feinkost von Walmart (später mehr dazu). Aber man kommt fixer ans Ziel, als auf anderen Wegen. Was genau genommen eigentlich schade ist, weil früher auf Reisen der Weg doch Teil des Ziels sein sollte. Aber was soll man machen, zurück zur Zukunft.
Der Flug von Vancouver nach Kelowna war mal was feines. Kleine 50 Mann Propellermaschine, "Air Canada Express" nennt man das hier. Und ich hatte den besten Platz, Reihe 13 direkt vorne. Die letzte Reihe befindet sich so weit vorne, weiter vorne geht gar nicht. Direkt mit dem Rücken zur Wand vom Cockpit. Rückwärts fliegen, in die Gesichter aller anderen Passagiere schauen, nette Sache. Leider dauerte das ganze nur eine Stunde.
Telefoniert. Taxi. Schlüssel abgeholt. Gepäck geschleppt. Rein in die Bude.
Am Ende der Anreise war ich erstaunt wie problemlos alles verlaufen ist. Mein korrekter Mitbewohner hat mich dann erstmal auspacken lassen, mir das Gelände vom Campus gezeigt und Walmart (später mehr dazu).
Die ersten Tage bestanden eigentlich nur aus einkaufen, fehlende Sachen besorgen und so ein Kram anschaffen wie 'ne Handy Karte und ein Mülleimer. Irgendwie musste ich mein Überleben schließlich sichern. Dollarama, 1.50$ für einen Mülleimer. Sexy.
In den ersten Tagen ist mir auch aufgefallen, wie unheimlich schnell ich mich an einem neuen Ort einleben kann und wie wenig ich doch tatsächlich brauche. Das Zimmer finde ich eigentlich sehr nice, obwohl's nur ein Bett, ein Stuhl, ein Tisch und zwei Schränke sind. Man fühlt sich direkt heimisch und kann auf alles andere verzichten. Vielleicht liegt's auch am Laptop, das sind immerhin 90% zu Hause *nerd face*

Die erste Woche Kurse war sehr durcheinander und anstrengend. Da noch nicht ganz klar fest stand, welche Kurse ich nehmen kann und nehmen möchte, hab ich eigentlich jeden Tag mehrere Sachen ausprobiert und hatte für keine anderen Sachen Zeit. Für die nächste Woche sollte aber glücklicherweise alles fest stehen. Vieles an der Uni hier ist ganz anders als an der HAW. Natürlich weiß ich nicht, wie's auf den "richtigen" Unis aussieht, aber ich denke schon, dass das Leben am Campus und die Vorlesungen sich in Kanada zu denen in Deutschland unterscheiden. Die offene und freundliche Art der Professoren fällt direkt auf. Und das Wertungssystem ist vollkommen anders (wobei ich nicht weiß wie genau das bei Kursen aussieht, in denen es ein final exam gibt).
Für alle, die es interessiert, hier mal ein Beispiel aus einem der Kurse:



Richtig geil am Campus Life finde ich die vielen unterschiedlichen Clubs. Es gibt für fast alles mögliche einen. Ich sag nur: SMASH CLUB! 3, 2, 1, GO!
Bisher hatte ich aber noch keine Zeit irgendwo beizutreten. :( :( :( :( :( :( .. :( [...]


Am Freitag gab es nochmal eine richtig geniale Gelegenheit für International Students. Ski fahren auf dem Big White, für lau. Hätte nicht gedacht, dass Ski fahren so viel Spaß machen kann und die Truppe war cool drauf. Das ganze wurde von einem kleinen Film Team begleitet und aufgenommen. Für lau war es deswegen, weil das Video auf die Website kommen soll und anderen Studenten gezeigt werden wird, damit diese ebenfalls Ski fahren ausprobieren. In ein paar Monaten sollte das ganze online sein, mit Interview und allem. Also nicht nur Ski fahren umsonst, sondern demnächst auch noch very super famous.

Jedenfalls wird das sicherlich nicht mein letztes mal auf Skiern gewesen sein.
Danach noch Schlittschuhlaufen Downtown mit ein paar Leuten und ich konnte zum ersten mal länger als bis 6 schlafen (die Tage davor hat sich meine Zeit wohl noch nicht umgestellt).









Ein paar Dinge sind mir aber leider auch negativ aufgefallen. Anders als letztes Jahr in Kanada, fällt mir die ausgeprägte Konsumgesellschaft diesmal sehr viel stärker und negativer auf. Das Ausmaß wird einem ersten klar, wenn man's selbst erlebt, gar kein Vergleich zu Deutschland. Mit Lebensmitteln, Plastik und Müll wird so verschwenderisch umgegangen, das ist nicht schön. Man kann sich nicht auf die Qualität der Produkte im Supermarkt verlassen und muss quasi blind einkaufen. Wobei es den meisten egal zu sein scheint, was sie kaufen. Hauptsache große Verpackungen und billig. In jedem Raum gibt es Klimaanlagen. Das mag im Sommer ganz angenehm sein, aber warum müssen die so laut sein und im Winter ihre widerliche Luft in jeden Raum pusten? Leider lässt sich das nicht individuell für einen Raum abstellen, weswegen ich damit leben muss. Ich höre aber leider selbst die Klimaanlagen aus den anderen Räumen, wenn ich schlafen will. Ich kenne da jemanden, der sich direkt eine andere Wohnung gesucht hätte oder draußen schlafen würde.
Im Endeffekt sind das alles Dinge, auf die ich keinen Einfluss hab und auch nicht ändern kann. Muss mich wohl an die Mentalität gewöhnen oder wenigstens versuchen Mitbewohner und Freunde auf ein gesünderes Bewusstsein hinzuweisen. Walmart (kommt später doch nichts mehr) und co. zum Trotz bin ich sehr glücklich mit meiner ersten Woche in Kanada und sehr gespannt was die nächsten Wochen auf mich zukommt.
Oh, eine Sache die noch nervt: Das Wasser aus den Wasserhähnen ist nicht trinkbar und ich hab mir extra einen Kanister gekauft, mit dem ich jeden Tag mindestens einmal zu der Filterstation im Gebäude gegenüber laufen muss. Jeden Tag 4L purified water.




Freitag, 1. Januar 2016

II

Erste Eindrücke:
Schnee, Walmart ist scheiße, Nacht durchmachen ist cool, Busfahrer haben Humor.



Donnerstag, 31. Dezember 2015

I

Noch etwa 10 Stunden und schon geht's im Flieger Richtung Kanada.
Höchste Zeit also den ersten, kleinen Post auf diesem Blog zu veröffentlichen. Schließlich wollte ich schon seit Wochen einen großartigen und langen verfassen. Aber wie die Dinge nun mal sind, wenn man mitten in Vorbereitungen steckt, findet man einfach keine Ruhe oder Motivation für große Worte.
Deswegen belass' ich's heute auch dabei und bin gespannt, was die nächsten Monate bringen.

Auf diesem heißen Blog steht man natürlich immer in erster Reihe und bekommt das wichtigste mit. Wer diesen Blog nicht liest sollte sich schämen.


Gepäck und Hund sind startklar.